Hotels und Lodges
zurückZerfallene Plantagen, Roças genannt, zeugen jedoch immer noch von der reichen Vergangenheit, wenn sich auch die üppige Natur viele der einst prächtigen Herrenhäuser zurückgeholt hat. Jedoch auch hier herrscht eine, wenn auch langsame - leve! - Aufbruchstimmung. Einige der Plantagen werden als Kooperativen betrieben, manche zu Hotels restauriert.
Ermöglicht wurde dies nicht zuletzt durch den Einsatz des südafrikanischen IT-Milliardärs Mark Shuttleworth, den die Insulaner den ‚Mann vom Mond‘ nennen, da er 2002 als zweiter Weltraumtourist ins All flog. Um das Inselparadies verantwortungsvoll zu entwickeln, gründete er die Firma HBD. ‚Here be Dragons‘, also ‚Hier gibt es Drachen‘, wurden früher von den Seeleuten weiße Flecken in ihren Seekarten genannt. Und der Name wurde zum Programm, denn für umweltverträglichen Umgang mit der Natur und für verantwortungsvollen Tourismus ist Príncipe garantiert Neuland. Unter diesem Aspekt sollen auf den alten Plantagen wieder Kakao, Kaffee, Vanille und Ingwer angebaut werden und an den Traumstränden sind weitere Beach Resorts geplant.
Im Rahmen des marinen Naturschutzes wurden in den letzten Jahren über 1700 Ei-Ablagenester von Meeresschildkröten identifiziert und geschützt. Im Dschungel wiederum werden nicht heimische, invasive Bäume entfernt und durch einheimische Pflanzen ersetzt.
Ein Team von Lehrern unterrichtet die Bevölkerung in verschiedenen Bereichen wie organischer Anbau oder Englisch und Portugiesisch, das zwar die offizielle Landessprache ist, gesprochen wird jedoch meist eine Art von Kreolisch.
Müllvermeidung steht natürlich auch auf dem Programm, so wurden schon 14 Trinkwasserbrunnen auf Príncipe eingerichtet und mehr als 400.000 Plastikflaschen eingesammelt, recycelt und gegen 8300 Biosphären-Flaschen aus stainless steel ausgetauscht. Der Regierung gab Mark Shuttleworth eine Job-Garantie, denn 90 % der Mitarbeiter sollen Einheimische sein. Sein Ziel, Príncipe in ein Juwel des ökologischen Tourismus zu verwandeln, möchte er bis 2030 erreicht haben. Seine Zielgruppe sind Menschen, die die Natur lieben und in Ruhe und Zurückgezogenheit genießen möchten. Für Pauschaltourismus ist hier kein Platz.